Social Design am Stadthafen

Zwanzig Studierende haben sich mithilfe von Social Design und Medien ein Semester lang mit Fragen gemeinschaftlicher Stadtgestaltung und ästhetischer Bildung im urbanen Raum beschäftigt. Herausgekommen sind kreative Experimente und konkrete Projekte zu den Themen Umwelt, Wissen, Wirtschaft und Gemeinschaft. Zum Abschluss fusionieren die Ansätze in einen Prototypen, der gemeinschaftlich getestet wird.

Umwelt

Wir möchten den Stadthafen lebenswerter und attraktiver machen. Das soll mittels begrünter Begegnungsräume erreicht werden. Langfristig wäre es toll, wenn man beispielsweise den Zaun zwischen Hafen und Straße begrünen könnte. Kurzfristig arbeiten wir mit pflegeleichten, robusten Pflanzen, die nicht zusätzlich gegossen werden müssen und verschiedene Temperaturen aushalten, damit unsere Arbeit auch nachhaltig ist. Durch die Bepflanzung entsteht ein Lebensraum für Insekten und es ist gut für die Klimabilanz.
Mehr Bewusstsein für Umwelt schafft auf verschiedenen Ebenen ein besseres Klima. Unser kleines Modell zeigt beispielhaft, wie das am Stadthafen aussehen kann.

Wissen

Der Stadthafen ist ein identitätsträchtiger Ort für Rostock – komisch, dass man das spürt und sieht, aber wenig Informationen dazu im Raum vorfindet. Wir haben also mittels QR-Codes und Plakaten die Geschichte des Orts sichtbar gemacht. Dazu gehören z.B. Links zu bestehenden Webangeboten oder ein eigens erstellter Podcast. Es wäre toll, wenn das künftig zu einem Audio-Guide, Geschichtsspaziergängen und der stärkeren Verbindung in die Stadtmitte weiterentwickelt wird. Es gibt sogar schon Ideen, wie unsere Ansätze gestalterisch vervielfältigt und an Pollern oder auf dem Hafenboden angebracht werden können. Smart City könnte das Ganze fördern.

Wirtschaft

Der Stadthafen ist rechtlich eine Wirtschaftsfläche. Es wird aber wenig gewirtschaftet, obwohl regelmäßig sehr viele Leute vor Ort sind. Wir wollten für diesen Bereich innovative Wege finden: Sprechende Mülleimer oder ein Piratenschiff wären denkbar. Wir haben uns dann für Automaten entschieden, die Getränke, Snacks oder auch Kreide enthalten könnten. Mal schauen, ob wir nicht ein Business aufmachen. Kurzfristig haben wir eher gemeinwohlorientiert gedacht und eine Tauschtruhe in unser Seminarmodell integriert.

Gemeinschaft

Unsere Gruppe möchte, dass der Stadthafen ein Ort des Zusammenkommens und der Gemeinschaft wird. Deshalb haben wir eine XXL-Sonnenuntergangsliege auf der Spitze der Haedgehalbinsel konzipiert und im Seminar gebaut. Sie ermöglicht vielseitige Begegnungen, Nutzungen und ist auch einfach zum Entspannen da. Wir haben noch viele Ideen für die Zukunft, wie zum Beispiel Feuerstellen mit Holz aus Schließfächern oder feste Grillstationen. Am liebsten würden wir eine interkulturelle Begegnungsstätte auf dem Wasser haben: Dieser Ort könnte sowohl Spielplatz und Jugendclub sein als auch Veranstaltungsort für Lesungen, Kochkurse und Diskussionsabende.