Thema des Beitrages:
Der Wandel von bisher dominierenden traditionellen Leitbildern von Elternschaft, ist trotz zahlreicher bildungs- und sozialpolitischer Reformen in Deutschland, wie z.B. der Rechtsanspruch auf einen institutionellen Betreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag oder die Einführung des Elterngeldes und der Elternzeit, vergleichsweise schwerfällig. Am Beispiel des Mutterleitbildes wird deutlich, wie stabil Familienleitbilder über den Zeitverlauf sind, denn Mütter übernehmen trotz Erwerbstätigkeit die Hauptverantwortung in der familiären Haus- und Carearbeit (vgl. Goldstein et al. 2010: 29). Bisher nimmt die Leitbildforschung zu Mutterschaft (und auch Vaterschaft) in der quantitativ-statistischen Forschung eher eine randständige Position ein (vgl. Lück/ Diabaté 2015: 27). Aus diesem Grund haben sich die Studierenden im MA-Studiengang Erziehungs- und Bildungswissenschaft mit diesem blinden Fleck der Forschung auseinandergesetzt und sind alle Schritte eines quantitativen Forschungsprozesses durchlaufen.
Im Posterbeitrag setzen sich die Studierenden Julia Kuhn und Gerrit Lühmann mit zwei Forschungsfragen auseinander: Welche Leitbilder zur Mutterschaft bestehen? Und welche soziostrukturellen und sozioökonomischen Determinanten beeinflussen die Leitbilder? Die Fragestellungen werden mithilfe strukturentdeckender und strukturprüfender Methoden beantwortet und nun bei der 10. ESFR-Konferenz im August vorgestellt. Die ESFR ist eine interdisziplinäre wissenschaftliche Vereinigung europäischer Forschung über Familien und Familienbeziehungen. Die Tagung findet im zweijährigen Rhythmus an einem jeweils wechselnden europäischen Standorten statt: sites.google.com/brookes.ac.uk/esfr10thconference/home.