Berufsperspektiven

Erziehungs- und Bildungswissenschaftler:innen sind sowohl in der Forschung und Lehre als auch in der pädagogischen Praxis bei öffentlichen und freien Bildungsträgern bzw. bei Trägern der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege beschäftigt.
Zu ihren vielschichtigen Berufsfeldern und Ausrichtungen gehören u. a.:

  • Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
  • außerschulische Kinder- und Jugendbildung
  • Schulsozialarbeit
  • Jugendamt
  • Erwachsenenbildung und (betriebliche) Weiterbildung
  • Interkulturelle Bildung
  • Medienpädagogik
  • Frühe Hilfen, Sonder- und Rehabilitationspädagogik
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung

Die beruflichen Einsatzgebiete können des Weiteren in den zahlreichen Schnittstellen zwischen Bildung und Politik, Wirtschaft, Kultur, Publizistik oder Administration liegen.

Eine Anlaufstelle für Bewerbungen, die Jobsuche und Informationen zum Schwerpunkt Geistes- und Sozialwissenschaften ist der Careers Service der Universität Rostock: Careers Service

Alumni stellen vor

Erfahren Sie, was einige unserer ehemaligen Studierenden heute machen – und inwiefern unser Studium ihnen geholfen hat, ihre beruflichen Ziele zu erreichen.

Bauke von Rechenberg

Bauke von Rechenberg

Was hast du studiert und wann hast du deinen Abschluss gemacht?

B.A. Politik- und Erziehungswissenschaften (Abschluss 2014)

M.A. Bildungswissenschaften (Abschluss 2019)

Was machst du heutzutage beruflich? Was hast du nach dem Abschluss beruflich noch gemacht?

Nach dem Abschluss habe ich erst noch auf Honorarbasis bei Vereinen für Umweltbildung gejobbt, anschließend habe ich ein Jahr lang auf einem Biomarkt (BioFrisch Nordost) und auch als Senior*innenbegleiter bei der evangelischen Kirche gearbeitet. Mittlerweile bin ich seit 2 Jahren fest angestellt beim DRK und begleite/organisiere dort FSJ-Seminarwochen. Das Ganze ist bei den Sozialen Freiwilligendiensten des DRK MV angesiedelt und ist eher pädagogisch ausgerichtet. Mein „tägliches Brot“ sind sowohl Persönlichkeitsentwicklung, als auch politische Bildung und spezielle Weiterbildungen in den Bereichen Pädagogik und Gesundheit für die Freiwilligen.

Was hat dir am Studium gefallen? Was hat dir nicht so gefallen?

Gefallen haben mir die Einblicke in die Forschung. Sowohl biographische Interviews, als auch die quantitative Interviewführung haben mir gute Einblicke in die Forschung gegeben, die ich heute nicht missen möchte. Andere Inhalte an die ich mich gern erinnere, sind der Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und auch das Thema Präventionsarbeit bei sexueller Gewalt.

Gewünscht hätte ich mir, mehr Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit Unternehmen zu bekommen, mit denen ich gern meine Abschlussarbeit realisiert hätte. Ich denke hier liegt noch viel Potential, das sowohl Studierende abholen könnte, die gern schon einmal in die echte Unternehmenswelt herein schnuppern wollen. Ebenso schien es bei meiner Recherche viele Unternehmen zu geben, die zu gern ein Honorar gezahlt hätten, um ihr Unternehmen in Bezug auf Arbeitsabläufe/-qualität untersuchen zu lassen.

Wem würdest du das Studium empfehlen?

Es war auf jeden Fall gewinnbringend, also kann ich es als persönliche Weiterentwicklung fast jedem empfehlen.

Wer nach einer speziellen Ausrichtung wie z.B. Nachhaltigkeit sucht, wird hier aber nicht fündig.

 

Dominique Kohlenberger

Dominique Kohlenberger

Was hast du studiert und wann hast du deinen Abschluss gemacht?

Zunächst habe ich tatsächlich Lehramt studiert. Im Rahmen des Lehramtsstudiums habe ich allerdings bei verschiedenen Trägern in Rostock angefangen, als Teamer*in aktiv zu sein, um ein wenig Erfahrung mit Gruppen und Jugendlichen zu machen. Dadurch kam ich auf die Bildungsarbeit und habe den Studiengang gewechselt, da ich mich im Rahmen von Bildungsarbeit viel mehr entfalten konnte. Zuerst habe ich im BA Erziehungswissenschaften und Germanistik studiert und danach im MA Bildungswissenschaft mit dem Fokus Lebenslanges Lernen/ Bildung im Lebenslauf.

Was machst du heutzutage beruflich? Was hast du nach dem Abschluss beruflich noch gemacht?

Heute bin ich Teil der Koordination eines Bildungsprojekts im Globalen Lernen und organisiere Bildungsveranstaltungen, betreue Multiplikator*innen und Praktikant*innen und ab und zu darf ich noch selbst Bildungsarbeit mit Jugendlichen durchführen.

Was hat dir am Studium gefallen? Was hat dir nicht so gefallen?

An meinem Lehramtsstudium hat mir die krasse Überfüllung der Seminare und Vorlesungen nicht gefallen, sowie der geringe praktische Anteil. Gut gefallen an meinem zweiten Studium (BA und MA) hat mir der Umgang der Dozent*innen mit uns und die Zusammenarbeit (sowohl mit den Studierenden als auch Dozent*innen). Die Methoden waren deutlich kreativer - vielleicht auch, weil die Lerngruppen kleiner waren....

Wem würdest du das Studium empfehlen?

Allen Studies oder angehenden Studies, die gerne mit Menschen/ Gruppen und auf Augenhöhe miteinander arbeiten. Wenn Erziehungswissenschaft/ Pädagogik spannende Themen für dich sind, kann ich das Studium empfehlen.

 

Michelle Ax

Michelle Ax

Was hast du studiert und wann hast du deinen Abschluss gemacht?

2015 habe ich meinen Zweifach-Bachelor in Soziologie und Erziehungswissenschaften begonnen und diesen im Oktober 2018 erfolgreich abgeschlossen. Im Anschluss studierte ich Bildungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Frühe Hilfen und schloss mein Masterstudium im März 2021 ab.

Was machst du heutzutage beruflich? Was hast du nach dem Abschluss beruflich noch gemacht?

Bereits während meiner letzten beiden Mastersemester arbeitete ich bei der Caritas als Inklusionsbegleitung. Nach erfolgreichem Masterabschluss war ich dort noch etwa 1 weiteres Jahr tätig, ehe ich in einen anderen Bereich der Caritas wechselte. In einem neuen Aufgabenfeld koordiniere ich die Ehrenamtsarbeit, führe Erstgespräche, vermittle weiter und kann in diesem Rahmen außerdem Projekte initiieren.

Was hat dir am Studium gefallen? Was hat dir nicht so gefallen?

Im Rahmen meines Bachelors habe ich mir zum damaligen Zeitpunkt im Bereich der Erziehungswissenschaften mehr pädagogischen Anteil gewünscht, gegebenenfalls auch ein Praktikum oder mehr praxisbezogene Seminare. Im Soziologiestudium lernt man qualitative und quantitative Forschungsmethoden kennen, die beide gleichermaßen Anteil an der Bachelornote in Form von Prüfungsleistungen hatten. Gerne hätte ich mir hier möglicherweise einen Fokus gewünscht, sodass sich nach Einblick in beide Forschungsmethoden, für eine hätte entschieden werden können. Die Wahl für einen interdisziplinären Wahlbereich empfand ich als bereichernd. Ebenso die praxisbezogenen Seminare im Masterstudium sowie die interessanten Lerninhalte. Zudem empfand ich einen gutes Gleichgewicht aus schriftlichen Prüfungen sowie Hausarbeiten, die einen intensiver an das wissenschaftliche Arbeiten heranführen konnten. Ein Forschungspraktikum im Master hat außerdem zu einer besseren und sichereren Herangehensweise in Bezug auf die Wahl und Durchführung einer Forschung in der Masterarbeit beitragen können.

Wem würdest du das Studium empfehlen?

Soziologie sowie den Masterstudiengang Bildungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Frühe Hilfen würde ich insbesondere empfehlen, wenn man folgend gerne in der Forschung tätig sein möchte. Aber auch für die Arbeit mit Kindern konnte man während des Studiums wertvolle Inhalte sammeln.

Charlott Rubach

Charlott Rubach

Was hast du studiert und wann hast du deinen Abschluss gemacht?

Ich habe Bildungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Lebenslanges Lernen studiert und meinen Master-Abschluss im April 2015 abgeschlossen.

Was machst du heutzutage beruflich? Was hast du nach dem Abschluss beruflich noch gemacht?

Nach meinem Studium habe ich als wissenschaftliche Mitarbeiter an der TU Berlin begonnen. Nach einem Jahr bin ich dann an die Uni Potsdam gewechselt und habe dort meine Promotion abgeschlossen. Anschließend zog ich in die USA und arbeitete dort als Postdoktorantin an der University of California, Irvine. Derzeit bin ich Juniorprofessorin an der Uni Rostock und arbeitet im Bereich Bildungsforschung und Lehrkräfteforschung.

Was hat dir am Studium gefallen? Was hat dir nicht so gefallen?

Mir hat besonders gefallen, dass ich einen Einblick in die Vielfalt der Bildungsforschung erhalten habe und wir verschiedene Perspektiven auf Forschung kennenlernen konnten. Wir haben uns sowohl theoretisch mit qualitativer und quantitativer Bildungsforschung auseinandergesetzt und konnten auch selbstständig kleinere Forschungsprojekte durchführen. Das fing beim Führen biografischer Interviews an und hört bei der Auswertung von PISA-Daten auf. Das war für mich als Studierende damals sehr interessant. Spannend fand ich auch, dass wir die Möglichkeit hatten an Fachtagungen und Konferenzen teilzunehmen. Am besten fand ich das Praktikum – Ich habe mein Praktikum an der TU Berlin im Fachbereich Pädagogische Psychologie gemacht. Dort bekam ich für mehrere Wochen Einblick in den Forschungsalltag an der Universität. Das fand ich dann so gut, dass ich mich dort auf eine Mitarbeiter*innenstelle beworben habe.

Vermisst habe ich Wahlmöglichkeiten – viele Kurs waren bestimmt auch auf Grund der Größe des Studiengangs festgelegt. Hier hätte ich mir Flexibilität gewünscht.

Wem würdest du das Studium empfehlen?

Ich würde das Studium allen empfehlen, die sich für Bildungsprozesse interessieren und sich gerne mit den Fragen des Warum und Wie auseinandersetzen. Das Studium bietet eine hervorragende Möglichkeit, Einblick in die verschiedenen Bereiche der Bildungswissenschaft zu erhalten und sich mit sehr kompetenten Dozierenden auszutauschen.

Lea Reibiger

Lea Reibiger

Was hast du studiert und wann hast du deinen Abschluss gemacht?

Ich habe im Wintersemester 2020/21 mit meinem Bachelorstudium in den Erziehungs- und Bildungswissenschaften sowie im Zweitfach Kommunikations- und Medienwissenschaften an der Universität Rostock begonnen und werde es voraussichtlich Ende 2023 beenden.

Was machst du heutzutage beruflich? Was hast du nach dem Abschluss beruflich noch gemacht?

Momentan arbeite ich neben dem Schreiben meiner Bachelorarbeit in der Juniorprofessur für Medienpädagogik und Medienbildung als studentische Hilfskraft. Ohne das Studium und meine Fächerkombination hätte ich wahrscheinlich nie erfahren, dass die Erziehungswissenschaft so viele verschiedene Handlungsfelder beinhaltet und es sowas wie Medienpädagogik überhaupt als Berufsfeld gibt.
Leider weiß ich noch nicht genau in welche berufliche Richtung es für mich nach dem Bachelor geht, denn das Studium der Erziehungs- und Bildungswissenschaften hat meine Interessen in unterschiedliche Richtungen ausgedehnt. Ich werde jetzt wahrscheinlich erstmal einen Master machen, um mich noch etwas weiter zu bilden, mich später eventuell für Leitungspositionen zu qualifizieren und noch ein wenig länger das Studentenleben auszukosten.

Was hat dir am Studium gefallen? Was hat dir nicht so gefallen?

Im Großen und Ganzen hat mir das Studium sehr gut gefallen. Wenn man sich für einen Bachelor in den Erziehungs- und Bildungswissenschaften entscheidet, dann sollte man im Klaren darüber sein, dass es sich bei dem Studiengang um eine Wissenschaft handelt und die Inhalte daher oft sehr theoretisch sein können. Das muss allerdings keinesfalls negativ sein, denn dadurch eröffnet sich eine neue Welt von Wissen, das durchaus interessant sein und Spaß machen kann. Ich habe mich während meines Studiums immer sehr wohl und gut betreut gefühlt.

Wem würdest du das Studium empfehlen?

Meiner Meinung nach würde ich den Bachelor in den Erziehungs- und Bildungswissenschaften all jenen empfehlen, die viel Disziplin haben und ein gutes Selbstmanagement besitzen. Im Laufe der Zeit muss man sich viel selbst erarbeiten, um die komplexen Theorien zu verstehen. Ein kleines Interesse an Erziehungs-, Bildungs- und Sozialisationsprozessen ist ebenfalls wichtig, da das Studium primär darauf abzielt. Dennoch denke ich, dass das Studium für all diejenigen interessant ist, die sich später sozial engagieren, etwas mit Menschen machen oder in die Forschung gehen wollen.

 

Sarina Rackwitz

Sarina Rackwitz

Hi, ich bin Sarina 30 Jahre jung und habe mit viel Freude an der Uni Rostock meinen Bachelor und Master gemacht. 

Was hast du studiert und wann hast du deinen Abschluss gemacht?

Ich habe 2018 meinen Bachelor in Alte Geschichte als Erstfach und Erziehungswissenschaft als Zweitfach beendet. Danach habe ich noch den Master in Bildungswissenschaft mit der Vertiefung Frühe Hilfen ran gehängt und 2021 abgeschlossen.

Was machst du heutzutage beruflich? Was hast du nach dem Abschluss beruflich noch gemacht?

Direkt nach dem Studium habe ich angefangen, bei einem Bildungsträger zu arbeiten. Dort bin ich in der Abteilung für berufliche Rehabilitation gelandet und arbeite nun mit ganz unterschiedlichen Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihren alten Beruf nicht mehr ausüben können. Meine Aufgabe besteht darin, die Menschen dabei zu unterstützen, sich beruflich neu zu orientieren, sich weiterzubilden oder umzuschulen und sich auf dem Arbeitsmarkt zu reintegrieren. Dabei brauchen sie häufig ein offenes Ohr und eine Person, die ihnen bei ihrer Krankheitseinsicht hilft. Außerdem kommen viele Formalien dazu, wie z. B. Angebote erstellen, Rechnungen schreiben und Berichte samt Einschätzungen oder Empfehlungen verfassen. 

Aus dem Studium habe ich letztendlich viel mehr mitgenommen, als ich zuerst vermutet habe. Z. B. arbeite ich heute häufig mit Eltern zusammen. Aus dem Studium habe ich viel über Familiensysteme und Eltern gelernt, was mir dabei hilft, mich in diese Personengruppe hineinzuversetzen. Dazu kommt vor allem auch das Wissen über verschiedene, vor allem psychische Erkrankungen, die mir sehr häufig begegnen. Auch wenn ich mich heute mehr mit den Auswirkungen auf den Beruf als auf die Kinder beschäftige. Ich habe auch gelernt, mir aufgrund von beobachtbaren Umständen und vorliegenden Fakten einen Überblick über eine Gesamtsituation zu verschaffen und daraus Pläne oder Vorgehensweisen abzuleiten. Zudem ist für mich gut zu wissen, wie Studien funktionieren, aufgebaut sind und wie sie zu lesen sind. Obendrauf kommen auch noch einige Softskills, wie das selbst strukturierte Arbeiten, die Fähigkeit des Multitasking, die trainiert wurde und das selbstständige Eintauchen in neue Aufgaben- und Themengebiete.

Was hat dir am Studium gefallen? Was hat dir nicht so gefallen?

Super spannend an dem ganzen Studium waren für mich die verschiedenen Theorien, die Zusammenhänge zwischen einzelnen Systemen, die sich auf Menschen und Familien auswirken und das Eintauchen in den wissenschaftlichen Forschungsstand. Neben den verschiedenen festgelegten Modulen wurden auch ab und zu zusätzliche Seminare mit verschiedenen Themen angeboten, wie z. B. Grundlagen der Beratung in der Praxis oder aber auch tiergestützte Interventionen. Das hat mich sehr begeistert und könnte durchaus weiter ausgebaut werden. Formell und organisatorisch gab es natürlich auch kleine Herausforderungen, die jedoch überwindbar waren und in meiner Erinnerung meistens mit einer fehlgeleiteten Kommunikation zusammenhingen. 
Das Einzige, das mir nicht gut gefallen hat, war die Umsetzung des Forschungspraktikums. Das Thema der unbezahlten Pflichtpraktika ist meiner Meinung nach überarbeitungswürdig. 

Wem würdest du das Studium empfehlen?

Ich denke, das Studium ist etwas für Personen, die sich gern mit Systemen und Theorien rund um die Familie und Kindern befassen, die sich für psychologische Hintergründe interessieren und sich nicht von Themen Kindeswohlgefährdung und Kinderschutz abschrecken lassen. Etwas Empathie und Verständnis für Menschen wäre bestimmt auch von Vorteil. Nicht zu vergessen ist außerdem die wissenschaftliche Ausrichtung. Ein kleines bisschen mathematisches Verständnis erleichtert diesen Teil ungemein. Sehr praxisnah ist der Studiengang nicht gewesen, was mich persönlich überhaupt nicht gestört hat. Hier würde ich "Achtung!" bei der eigenen Erwartungshaltung sagen. 

Katharina Nack

Katharina Nack

Was hast du studiert und wann hast du deinen Abschluss gemacht?

Ich habe vor nicht allzu langer Zeit 2021 meinen Master-Abschluss an der Universität Rostock absolviert und habe nun das Glück, in einem Forschungsprojekt zur Digitalisierung der Lehrkräftebildung an der Universität Rostock mitwirken zu dürfen.

Was machst du heutzutage beruflich? Was hast du nach dem Abschluss beruflich noch gemacht?

Parallel zu meiner derzeitigen Tätigkeit an der Universität, arbeite ich in einem Zweitjob im ambulant betreuten Wohnen für Menschen mit Behinderung. Mir war es schon immer wichtig, neben meinem wissenschaftlichen Wissen, ebenfalls Erfahrungen in der pädagogischen Praxis zu sammeln, da man meiner Meinung nach beide Bereiche nicht unabhängig voneinander betrachten darf und der Theorie-Praxis-Transfer immer noch nur dürftig vonstattengeht. Handlungspraktisches Wissen habe ich in meinem Studium nur wenig erlernt, dafür prägt das Studium an einer Universität vor allem die professionelle Haltung. Durch die Auseinandersetzung mit Theorien und gegenwärtigen Forschungsergebnissen bekommt man die Möglichkeit ein reflexives und kritisches Selbstverständnis gegenüber der eigenen pädagogischen Haltung und dem pädagogischen Handeln aufzubauen. Selbstverständlich bereitet die Universität einen umfassend auf das wissenschaftliche Arbeiten und Forschen an der Uni vor, dennoch ist diese kritische und reflexive Haltung auch in der Praxis unglaublich wichtig, um einen sensiblen Umgang mit den Adressat*innen zu schaffen und strukturelle Gegebenheiten in pädagogischen Institutionen kritisch zu hinterfragen und zu ändern.

Was hat dir am Studium gefallen? Was hat dir nicht so gefallen?

An meinem Studium an der Universität Rostock, hat mir vor allem die umfassende Ausbildung zum quantitativen und qualitativen Forschen sehr gefallen, da ich mich auf meine wissenschaftliche Tätigkeit an der Universität gut vorbereitet gefühlt habe. Darüber hinaus hat mir auch mein Forschungspraktikum in einem Projekt über Generationen in der Kinder- und Jugendhilfe sehr gefallen. Es hat mich sehr geprägt, sich intensiv mit den Lebensgeschichten der Menschen auseinanderzusetzen und die eigene gesellschaftliche Stellung und die damit einhergehenden Privilegien in Frage zu stellen. In einigen Seminaren haben wir uns sehr praktisch und reflektiert mit Inhalten auseinandergesetzt. So hat mich die Umsetzung des Seminars zur politischen Bildung beeindruckt, da wir trotz der Pandemie die Möglichkeit hatten, mit interessanten und international tätigen Menschen aus dem Feld der Politik und politischen Bildung in den Diskurs zu gehen. Andere Seminare setzten den Schwerpunkt eher auf die allgemeine Betrachtung von sozialpädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Thematiken, da diese mit dem Fokus auf Forschung und die Forschungsmethodik gelehrt werden.

Wem würdest du das Studium empfehlen?

Alles in Allem hat wohl jede Person andere Interessen und erwartet unterschiedlichen Input. Die Studiengangsreform hat einiges verändert und bietet allen zukünftigen Studierenden neue Möglichkeiten, sich mit erziehungs- und bildungswissenschaftlichen Inhalten auseinander zu setzen. Was euch bewegt und euer Selbstbild prägt, müsst ihr also selbst herausfinden. Dabei wünsche ich euch viel Erfolg.