Krisen sind ein globales Phänomen und gehören zu den historischen Konstanten. Sie prägen den Blick auf die Welt und bestimmen den Alltag. Krisen haben Ursachen in der Vergangenheit, bedrohen die Gegenwart, machen die Zukunft ungewiss und verfügen über das Potenzial, aus ihnen heraus Strategien für eine bessere Zukunft zu entwickeln. Insbesondere Heranwachsende gelten längst als eine soziale Gruppe, die sich im Dauer-Krisenmodus befindet. Im Rahmen der Vortragsreihe laden wir zur Auseinandersetzung mit aktuell drängenden gesellschaftlichen Themen der Jugendforschung ein.
Do. 14.12.2023 um 15:15 Uhr I Ludwig Bilz
Jugend und Schule in Zeiten von Hate Speech
Seit einigen Jahren stehen die durch Hass und Hetze geprägten Kommunikationsformen im Internet im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Bisher wenig beachtet wurde die Frage, wie sich solche als Hate Speech bezeichneten Ausdrucksformen auch unter Jugendlichen und in der Lebenswelt Schule zeigen, wie verbreitet diese sind und wie Lehrkräfte damit umgehen. Diese Fragen beantwortet Ludwig Bilz auf der Basis empirischer Erhebungen. Dabei werden auch weitere Forschungsbedarfe und praktische Implikationen diskutiert.
Do. 11.01.2024 um 15:15 Uhr I Angelika Gellrich
Jugend in Zeiten von Umwelt- und Klimakrise
Die Dringlichkeit und Ausweglosigkeit der Klima- und Umweltkrise beschäftigen die heutige Jugend nachhaltig. „Angst, Trauer, Wut und Hoffnungslosigkeit können Folgen der Auseinandersetzung mit Klimawandel und Umweltzerstörung sein“ (Frick et al. 2022: 9). Neben diesen psychischen Belastungen, kann die Betroffenheit auch zu politischer Partizipation und kritischem Denken anregen. Auf Basis einer systematischen Literaturanalyse sowie empirischen Erhebungen referiert Angelika Gellrich zur emotionalen Belastung, Bewältigungsstrategien sowie Unterstützungsangeboten im Kontext von Klimawandel und Umweltproblemen.
Do. 18.01.2024 um 15:15 Uhr I Johannes Schuster
Jugend in Zeiten von Krieg und Verschwörungserzählungen
Im Rahmen seines Vortrags stellt Johannes Schuster die Einstellungen junger Menschen zu politischen Maßnahmen und Verschwörungserzählungen im Kontext des Ukraine-Kriegs vor und diskutiert den Einfluss sozialer Disparitäten auf Unterschiede zwischen den Jugendlichen. Zudem werden Handlungsstrategien im Feld der (politischen) Bildung sowie Strategien der Krisenbewältigung besprochen. Grundlage bilden die Ergebnisse der repräsentativen Studie "Einstellung Jugendlicher zum Krieg in der Ukraine".
Die Vorträge richten sich an Wissenschaftler*innen, Lehr- und Fachkräfte sowie Studierende.
Die Vortragsreihe ist als Lehrkräftefortbildung anerkannt.
Ort:
HS 323 im Hauptgebäude, Universitätsplatz 1, Rostock
Veranstalterinnen:
Monique Neubauer & Bettina Rabe
Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik