Transferzentrum Kinderschutz und Kinderrechte

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Willkommen im Transferzentrum Kinderschutz & Kinderrechte– einem Ort für Begegnung, Dialog und Innovation! Wir setzen uns dafür ein, Kinder und Jugendliche als anerkannte Rechtssubjekte in der Gesellschaft sichtbar zu machen und ihre Rechte auf umfassende Weise zu stärken. Das Zentrum fördert aktiv die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention und etabliert einen weit gefassten Kinderschutz, der die Rechte und das Wohlergehen junger Menschen in den Fokus rückt.

Ringvorlesung am 17.06.2025 leider ohne Prof. Dr. Annedore Prengel

Wir bedauern Ihnen mitteilen zu müssen, dass Prof. Dr. Annedore Prengel von der Universität Potsdam am Dienstag, den 17.06.2025, nicht zu unserem Vortrag „Verletzungen in pädagogischen Interaktionen – kinderrechtlich bedeutsam?“ erscheinen kann. Wir bedauern dies sehr, freuen uns jedoch, dass Katrin Fandrich vom Schweriner Kreisverband des Kinderschutzbundes als Ersatzrednerin zur Verfügung steht. Frau Fandrich ist Psychosoziale Prozessbegleiterin und Koordinatorin für das Kinder- und Jugendtelefon. In ihrem Vortrag wird sie uns Einblicke in die psychosoziale Prozessbegleitung geben. 

Ringvorlesung: "Kinderrechte und Kinderschutz"

Im Sommersemester 2025 und Wintersemester 2025/2026 laden wir Sie herzlich zur wöchentlichen Ringvorlesung zum Thema „Kinderrechte und Kinderschutz“ ein. Die Vorlesungsreihe findet jeden Dienstagabend von ca. 18:30 bis 20:00 Uhr statt und wird  hybrid angeboten – Sie können also sowohl vor Ort als auch online teilnehmen. Erleben Sie spannende Einblicke in bundesweite und regionale fachwissenschaftliche Fragestellungen, praxisorientierte Handlungsansätze und persönliche Erfahrungsberichte.

Für wen ist die Ringvorlesung gedacht?
Zielgruppe sind neben Studierenden der unterschiedlichen kindnahen Professionen, Praktiker:innen die unmittelbar oder auch entfernter mit den Belangen von Kindern befasst sind, sowie alle am Thema Interessierten. Aus diesem Grund versuchen wir, im Austausch mit Vertreter:innen der Zielgruppen ein möglichst vielfältiges und attraktives Programm zusammenzustellen.

Ort und Zeit
Die Ringvorlesung findet jeden Dienstag von 18:30 bis 20:00 Uhr im Hörsaal 218 UHG statt und ist auch online zugänglich. Zugangsdaten im Flyer.

Anmeldung
Es ist keine Anmeldung erforderlich und die Teilnahme ist kostenfrei. Jedoch freuen wir uns über eine kurze Rückmedung unter transferzentrumuni-rostockde zur besseren Planung, v.a. der Präsenzveranstaltung. Sollten Sie eine Teilnahmebestätigung und die Materialien der Vorlesungen benötigen, melden Sie sich gerne per Mail. Wir versuchen ihre Anfragen so schnell wie möglich abzuarbeiten. 

Wir freuen uns, dass wir jede Woche 150 - 200 interessierte Personen – sowohl in Präsenz als auch online – erreichen. Ihr lebendiger und konstruktiver Beitrag macht die Ringvorlesung zu einem Erfolg! 
 

Vielen herzlichen Dank für das zahlreiche positive Feedback – es ermutigt uns und bestärkt uns in unserer Arbeit!


Wir freuen uns weiterhin auf eine spannende Vorlesungsreihe und anregende Diskussionen mit Ihnen!

Flyer

Vorlesungen der Ringvorlesung Kinderrechte und Kinderschutz

Sommersemester 2025

08.04.2025: Kinderrechte & Kinderschutz – eine Bestandsaufnahme

Prof. Dr. Jens Brachmann, Anna Bahr, M.A. & Maike Nadar, M.A., M.S.W., Universität Rostock

Am 8. April 2025 eröffnete die Universität Rostock die Ringvorlesung „Kinderrechte & Kinderschutz“ mit einer Auftaktveranstaltung unter dem Titel „Kinderrechte und Kinderschutz – eine Bestandsaufnahme“. Ziel der Reihe ist es, vielfältige Perspektiven auf das Thema sichtbar zu machen und regionale Anliegen aus Mecklenburg-Vorpommern mit bundesweiten Diskursen zu verbinden. Wissenschaftliche und praktische Stimmen sollen gemeinsam eine Sprache entwickeln, um den interdisziplinären Austausch auf Augenhöhe zu fördern und bestehende Sprachlosigkeit im Themenfeld zu überwinden.

Die Veranstaltung wurde mit einem Grußwort von Prof. Dr. Jens Brachmann eröffnet, Leiter des Instituts für Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik sowie Projektleiter des Transferzentrums Kinderschutz & Kinderrechte an der Universität Rostock. Er hob die gesellschaftliche Relevanz des Kinderschutzes hervor: Es gehe nicht nur um rückblickende Fallanalysen, sondern darum, Risiken frühzeitig zu erkennen und gesellschaftliche Strukturen kinderfreundlich zu gestalten.

Im anschließenden Trialog diskutierten Anna Bahr,Prof. Dr. Jens Brachmann und Dr. Sybille Bachmann, Prorektorin der Universität Rostock, die Bedeutung von Wissenstransfer und die Notwendigkeit eines engen Austauschs zwischen Wissenschaft, Praxis und Adressat:innen. Ziel sei es, praxisrelevante Forschungslücken gemeinsam zu identifizieren und wissenschaftliche Erkenntnisse partizipativ aufzubereiten.

Anna Bahr stellte zudem das Transferzentrum Kinderschutz & Kinderrechte vor, das sich für die Anerkennung von Kindern und Jugendlichen als Rechtssubjekte und aktive Mitgestaltende der Gesellschaft einsetzt. Es versteht sich als Plattform für einen multiperspektivischen und partizipativ-emanzipatorischen Dialog. Maike Nadar rundete die Veranstaltung mit einer Bestandsaufnahme zur Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen ab. Ausgehend von der These Aladin El-Mafaalanis, dass Kinder eine strukturell schutzlose Minderheit seien, stellte sie zentrale Herausforderungen im Kinderschutz dar.

Die Resonanz auf die Auftaktveranstaltung war überwältigend: Rund 215 Teilnehmende – darunter zahlreiche Studierende und Fachkräfte aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland– verfolgten die Veranstaltung vor Ort oder digital.

15.04.2025: Die Würde des Kindes

Prof. DR. Joachim Söder, Katho Aachen

Am 15. April setzte Prof. Dr. Joachim Söder von der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Aachen, die Ringvorlesung mit einem Vortrag zur „Würde des Kindes“ fort.

Er näherte sich dem Thema aus philosophischer Perspektive und stellte die zentrale Frage, ob Kinder – ausgehend von der Vorstellung von Menschenwürde als Fähigkeit zur Selbstbestimmung – über diese Fähigkeit verfügen.

In Anlehnung an Janusz Korczaks Aussage „Kinder werden nicht erst Menschen, sie sind es bereits“ (SW, Band 9, S. 50) betonte er, dass Kinder von Beginn an vollwertige Menschen seien, auch wenn sie ihre Selbstbestimmung altersbedingt auf andere Weise artikulieren als Erwachsene.

Menschenwürde sei ein inhärenter Wert, der nicht nur als Prämisse verstanden werden dürfe, sondern auch einen Gestaltungsauftrag an jede:n Einzelne:n sowie an die Gesellschaft insgesamt richte.
Besondere Gäste der Veranstaltung waren Prof. Dr. Lothar Krappmann, ehemaliges Mitglied des UN-Kinderrechteausschusses, und Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeldt, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Beide bereicherten die anschließende Diskussion mit ihrer internationalen Expertise.

22.04.2025: Wo kommen deine Haare her? Diskriminierungssensibles Handeln in der Kinder- und Jugendhilfe

Saloua Mohammed, M.A., Ida NRW e.V.

Saloua Mohammed, Anna Bahr

Am 22. April sprach Saloua Mohammed (M.A.), Sozialarbeiterin und Wissenschaftlerin bei Ida NRW e.V., über „Wo kommen deine Haare her? Diskriminierungssensibles Handeln in der Kinder- und Jugendhilfe“. In ihrem Vortrag  zeigte sie auf emphatische und eindrucksvolle Weise, wie tief Diskriminierung im Alltag verankert ist und welche Auswirkungen dies auf junge Menschen hat. Sie erläuterte zentrale Konzepte wie Intersektionalität, Privilegienbewusstsein und Ideologien der Ungleichwertigkeit anhand konkreter Beispiele.
Sie betonte, dass professionelle pädagogische Arbeit kritische Selbstreflexion, Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung sowie aktives solidarisches Handeln erfordere. Empowerment-Prozesse müssten gezielt gestärkt werden. Ihr Appell richtete sich nicht nur an Fachkräfte, sondern an alle relevanten Akteur:innen im Feld der Kinder- und Jugendhilfe.

Heute, am 29. April 2025, wird der Jugendforscher Prof. Dr. Andreas Thimmel von der TH Köln in seinem Vortrag „Kinder- und Jugendrechte und verlässliche Strukturen und Angebote der Kinder- und Jugendarbeit“ für eine eigenständige, konsequentere Kinder- und Jugendpolitik plädieren. Er sieht in der Kinder- und Jugendarbeit nach §§ 11–13 SGB VIII – darunter offene Arbeit, Jugendverbandsarbeit, internationale Jugendarbeit, politische Bildung, Jugendsozialarbeit und Freiwilligendienste – einen zentralen Baustein zur Umsetzung der Kinder- und Jugendrechte.
Notwendig sei eine übergreifende Zusammenarbeit aller föderalen Ebenen – von der Kommune bis zur EU – sowie eine partnerschaftliche Kooperation zwischen freien und öffentlichen Trägern. Ziel sei eine reflexive, an Mündigkeit und Subjektorientierung ausgerichtete Jugendpädagogik im Rahmen einer inklusiven Bildungs- und Freizeitlandschaft.

29.04.2025: Kinder- und Jugendrechte und verlässliche Strukturen und Angebote der Kinder- und Jugendarbeit

Prof. Dr. Andreas Thimmel, TH Köln

Prof. Dr. Andreas Thimmel, Prof. Dr. Jens Brachmann
Prof. Dr. Andreas Thimmel, Anna Bahr

Am 29. April 2025 kam der bekannte Jugendforscher Prof. Dr. Andreas Thimmel von der TH Köln nach Rostock, um seinen Vortrag „Kinder- und Jugendrechte und verlässliche Strukturen und Angebote der Kinder- und Jugendarbeit“ zu halten.
Im Zentrum standen die Rechte aus der UN-Kinderrechtskonvention – vor allem das Recht auf Mitbestimmung, gesellschaftliche Teilhabe und kulturelle Betätigung.

Prof. Thimmel erklärte, dass es eine starke Bildungsstruktur außerhalb der Schule brauche, um diese Rechte umzusetzen. Die Kinder- und Jugendarbeit nach §§ 11–13 SGB VIII spiele dabei eine zentrale Rolle – etwa in der offenen Jugendarbeit, der politischen Bildung oder im internationalen Jugendaustausch.

Besonders betonte er, wie wichtig politische Bildung als grundlegende Kompetenz für alle Fachkräfte ist. In diesem Zusammenhang stellte er das Projekt „Momente – Alltagsorientierte politische Bildung“ vor und wies auf die daraus entstandene praxisnahe Handreichung hin, die kostenlos online als PDF abrufbar ist: Zur Handreichung der TH Köln (PDF).

Zudem erklärte er, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um eine Jugendpädagogik zu ermöglichen, die junge Menschen ernst nimmt, Vielfalt anerkennt und aktiv gegen Benachteiligung arbeitet. Besonders wichtig sei dabei die gute Zusammenarbeit aller staatlichen Ebenen – von der Kommune bis zur EU – sowie die enge Kooperation zwischen freien und öffentlichen Trägern.

06.05.2025: Armutssensibles pädagogisches Handeln

Soziale Bildung e.V.

Luca Dessombes
Kristina Quandt
Maike Nadar, Luca Dessombes, Kristina Quandt, Anna Bahr

Am 6. Mai 2025, setzte Soziale Bildung e.V. mit der Veranstaltung „Praxisdialoge: Kinder stärken – Vielfalt und Beteiligung im Fokus“ einen weiteren wichtigen Impuls. Erstmals nahmen auch regionale Partnerorganisationen teil – eine Premiere, die uns und die Teilnehmenden freute.

Im Mittelpunkt stand das Thema armutssensibles pädagogisches Handeln. 

Vorgestellt wurde ein ganzheitliche Konzept auf Grundlage vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung, das sowohl Kinder als auch Fachkräfte stärkt.

Die Referentinnen Luca Dessombes und Kristina Quandt gaben praxisnahe Einblicke in ihre Arbeit. Sie zeigten, wie im Projekt „Praxisdialoge“ Kinder darin bestärkt werden können, ihre Identität zu entwickeln, Vielfalt wertzuschätzen, Ungerechtigkeit zu erkennen und sich aktiv gegen Diskriminierung einzusetzen. Gleichzeitig wurden Fachkräfte dazu angeregt, ihre eigenen Prägungen sowie strukturelle Bedingungen kritisch zu reflektieren – mit dem Ziel, klassismuskritisch, diskriminierungssensibel und empowernd zu arbeiten.

Die Veranstaltung machte deutlich: Armut ist nicht nur ein soziales, sondern auch ein pädagogisches Thema – dem Fachkräfte mit Haltung, Fachwissen und Engagement begegnen müssen. Nach der Veranstaltung sagten uns die beiden:

 

„“Ich gründe morgen einen Kinderrat!“ ,sagte eine Teilnehmerin nach dem Vortrag. Für uns ein starkes Zeichen: Kinderrechte praktisch umsetzen und dabei auch Armut und Klassismus mitdenken.“

20.05.2025: Das laute Schweigen hören

Lena Jensen, Betroffene und Influencerin

Anna Bahr, Lena Jensen, Maike Nadar

Am 20. Mai 2025 bereicherte Lena Jensen unsere Ringvorlesung mit ihrem bewegenden Vortrag „Das laute Schweigen hören“. Als Überlebende sexualisierter Gewalt im Kindesalter berichtete sie eindrucksvoll von ihren Erfahrungen und ihrem Weg der Bewältigung. Heute engagiert sie sich unter dem Namen @lenajensn als Influencerin öffentlich für Aufklärung und Prävention. Dabei ist sie ein Licht für all jene, die Ähnliches erlebt und überlebt haben.

Lena Jensen teilt die Geschichten anderer Überlebender anonymisiert und verleiht so jenen eine Stimme, die ihre eigene noch nicht gefunden haben.
Ihr persönlicher Bericht bot wichtige Einblicke in Täterstrategien, die Gefühlswelt von Überlebenden sowie die Bedeutung professioneller Fachkräfte als unterstützende Begleiter*innen.

Mit Blick auf Fachkräfte schilderte sie eindrucksvoll, wie ein einziger Kommentar einer aufmerksamen Erzieherin in ihrem Fall zur Aufdeckung des jahrelangen Missbrauchs führte. Besonders hob sie auch die Rolle ihrer Therapeutin hervor, die ihr nicht mit Mitleid, sondern mit professioneller Unterstützung zur Seite stand. Als Lena Jensen im Alter von sieben Jahren suizidgefährdet war, half ihr diese Therapeutin zu erkennen, dass ihr Leben nicht von den vergangenen sieben Jahren bestimmt sein müsse – sondern dass sie selbst in der Hand habe, wie sie ihre Zukunft gestalten möchte.

Sie berichtete uns, wie sie durch therapeutische Begleitung herausfand, dass sie auf Bühnen stehen will und so eine Zukunftsperspektive fand. Wir sind sehr dankbar, dass sie das heute tut – und sich mit so viel Kraft und Offenheit für den Schutz von Kindern einsetzt. 

27.05.2025: Kinderrechte und Kinderschutz in der Kinder- und Jugendhilfe

Prof. Dr.Dr. h.c. Reinhard Wiesner, ehemals BMFSFJ

Prof. Dr.Dr. h.c. Reinhard Wiesner, Anna Bahr, Prof. Dr. Jens Brachmann, Maike Nadar

Am 27. Mai 2025 war Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Wiesner, einer der wichtigsten Experten für Kinderrechte und Kinderschutz in Deutschland zu Gast in der Ringvorlesung.

Prof. Wiesner war viele Jahre im Bundesfamilienministerium tätig und gilt als Vater des  Kinder- und Jugendhilfegesetz, des SGB VIII. Er ist einer der führenden Köpfe, wenn es um den rechtlichen Rahmen für den Schutz von Kindern und Jugendlichen geht.

In seinem Vortrag stellte Wiesner die besondere verfassungsrechtliche Stellung von Kindern heraus: Sie sind Träger eigener Grundrechte, benötigen aber gleichzeitig besonderen Schutz, um sich zu selbstbestimmten Persönlichkeiten entwickeln zu können. Dabei erläuterte er, wie dieser Schutzauftrag im Spannungsfeld zwischen Elternverantwortung, staatlicher Fürsorgepflicht und der Rolle freier Träger ausgestaltet ist.

Ein besonderer Fokus lag auf der Kinder- und Jugendhilfe gemäß dem SGB VIII. Hier betonte Wiesner die ambivalente Rolle des Jugendamtes – als Unterstützungsinstanz für Eltern einerseits und als Kontrollorgan im Falle von Kindeswohlgefährdungen andererseits. Auch die zunehmende Bedeutung der „Elternarbeit“ wurde diskutiert.Der Vortrag unterstrich eindrücklich: Kinderschutz ist nicht nur eine gesetzliche Aufgabe, sondern erfordert Haltung, Ressourcen und eine enge Kooperation aller Beteiligten. 

3. Juni 2025: Ombudschaft für Kinder, junge Menschen und Familien

Ombudschaftsstelle M-V

Am 3. Juni 2025 hatten wir die Freude, wieder Praktiker*innen aus Mecklenburg-Vorpommern zu begrüßen. In Kooperation mit der Hochschule Neubrandenburg gab uns Nadine Krutki von der Ombudschaftsstelle M-V wertvolle Einblicke in ihre Arbeit.

Unter dem Titel „Ombudschaft für Kinder, junge Menschen und Familien“ bot sie uns einen umfassenden Überblick über die Bedeutung der Ombudschaft und stellte die 2024 gegründete Ombudschaftsstelle MV vor.

Ziel dieser Veranstaltung war es, die zentrale Rolle der Ombudschaft im Bereich des Kinderschutzes hervorzuheben und aufzuzeigen, wie sie als wertvolle Anlaufstelle für Betroffene fungiert.

Die Ombudschaft ist ein zentraler Bestandteil des Kinderschutzes und daher ein wichtiges Thema in der Ringvorlesung. Sie unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien unabhängig bei der Wahrung ihrer Rechte. Die Ombudsstelle deckt Missstände auf, fördert den Dialog und schafft Vertrauen in sensiblen Bereichen. Sie berät vertraulich, kostenfrei und neutral in allen Belangen der Kinder- und Jugendhilfe. Die gesetzlich verankerte Ombudsstelle hilft bei Konflikten mit staatlichen Stellen, vermittelt zwischen Parteien und informiert über Rechte. Damit stärkt sie die Beteiligung und Rechte von Betroffenen nachhaltig.

Eine Bereicherung des Abends war der Erfahrungsbericht, der die theoretischen Inhalte des Vortrags mit gelebter Praxis bereicherte.
 

Veranstaltungen

Team

Prof. Dr. Jens Brachmann (Projektleiter)

Anna Bahr (M.A.)

Maike Nadar (M.A., M.S.W) 

Line Großklaus (studentische Hilfskraft, Politikwissenschaft & Erziehungswissenschaft, B.A.)

Stefanie Parpart (Praktikantin, Erziehungswissenschaft & Kommunikationswissenschaften, B.A.)

 

Ehemalige

Lenny Henze (Wissenschaftliche Hilfskraft)

Kontakt

transferzentrumuni-rostockde

transferzentrum_kundk

Das Transferzentrum Kinderschutz & Kinderrechte lädt herzlich zur Kooperation und zum gemeinsamen Austausch ein. Wir freuen uns über den Dialog mit Kindern & Jugendlichen, Eltern & Erwachsene im Umfeld von Kindern, Studierenden, Professionelle & Institutionen kindnaher Professionen - im engeren und weiteren Sinn, Politik und allen, die sich für eine kinderrechte gerechte Gesellschaft engagieren möchten. Gemeinsam wollen wir innovative Ansätze entwickeln, bestehende Konzepte kritisch reflektieren und praxisnahe Handlungsoptionen stärken.

Ihre Ideen und Anregungen sind uns wichtig! Lassen Sie uns gemeinsam neue Perspektiven erarbeiten und den Kinderschutz sowie die Kinderrechte in unserer Gesellschaft nachhaltig verankern. Wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit oder Ideen für gemeinsame Projekte haben, freuen wir uns darauf, mit Ihnen in Kontakt zu treten.

Vision und Mission

Unser Ansatz ist partizipativ-emanzipatorisch, diversitätssensibel, und kritisch gegenüber Rassismus, Adultismus und Machtverhältnissen. Die Arbeit am Transferzentrum ist sozialarbeiterisch und sozialpädagogisch verortet, mit einem starken Fokus auf soziale Gerechtigkeit und Anerkennung von Vielfalt. Wir bieten Raum für praxisorientiertes Lernen und die Entwicklung neuer Perspektiven und Handlungsoptionen.

Angebote des Transferzentrums

Fortbildung, Beratung und Begleitung zu:

  • Demokratisch arbeiten, handeln und entscheiden
  • diversitätssensible Bildungsarbeit im interkulturellen Kontext
  • Rechtsextremismus- und Rassismusprävention
  • Prävention in den Handlungsfeldern politischer Bildung
  • Gewaltfreie Kommunikation
  • Kritische Gesprächsführung im Kinderschutz
  • Multiprofessionelle Netzwerkarbeit

Beratung und Begleitung im Rahmen der Tätigkeit der Insoweit erfahrenen Kinderschutzfachkraft gem. § 8a SGB VIII

Fachtage, Seminare, Workshops und Vorträge rund um:

  • Menschenrechtsbildung
  • Kinderrechte und Kinderschutz
  • (systemische) kritische Gesprächsführung
  • Kinderschutz im Schulalltag
  • Kinderschutz und Datenschutz
  • Soziale Arbeit als Ort der politischen Bildung
  • Gender, Integration und Interkulturalität

 

Wir verstehen uns als sicheren und geschützten Raum zum Austausch, Üben und Reflektieren sowie zur Weiterentwicklung von Kinderschutzmaßnahmen.
Unser Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit Studierenden, Fachkräften, Institutionen und der Gesellschaft neue, kinderrechtebasierte Standards für eine gemeinsame Verantwortung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu schaffen.

Vergangene Veranstaltungen

Fachtag  "Sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche begegnen"  (18.11.2024)

Themenabend “Recht auf Bildung”(24.01.2025)

Workshop zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus (21./22.03.2025)

 

Archiv

Fachtag Sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche begegnen


Seit dem Jahr 2015 wird auf Initiative des Europarats jährlich am 18. November, im Rahmen des ‚European
Day on the Protection of Children against Sexual Exploitation and Sexual Abuse‘, auf die Thematik sexualisierter
Gewalt an Kindern und Jugendlichen und auf ihre sexuelle Ausbeutung aufmerksam gemacht. Ziel dieses Tages
ist es Menschen und Institutionen in Europa für alle Formen sexueller Gewalt und Ausbeutung sowie die
schwerwiegenden Verstöße gegen die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu sensibilisieren und gegen die
sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen zu engagieren.
Um hierzu einen Beitrag zu leisten, fand am 18.11.2024 von 8:30-13:30h initiiert und durchgeführt vom neu
gegründeten Transferzentrum Kinderschutz & Kinderrechte MV an der Universität Rostock ein Fachtag zum
Thema ‚Sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche begegnen‘ statt. Sexuelle Gewalt und
Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen ist bis heute ein in der Gesellschaft stark tabuisiertes und mit
diversen Mythen behaftetes Thema.
Der Fokus der Veranstaltung lag darauf, grundlegend über die Thematik zu informieren, verbreitete Mythen
zu dekonstruieren sowie Sicherheit im Erkennen und dem Umgang mit der Thematik und Betroffenen zu
vermitteln. Des Weiteren wurde das Thema von sexualisierter Gewalt betroffenen Jungen und Männern in
den Blick genommen. Ein Anliegen war es im konstruktiven Austausch Tabus und Sprachlosigkeit
aufzubrechen, von Betroffenen und Fachpersonen aus der Praxis zu lernen, um Kinder und Jugendliche zu
schützen und Betroffene begleiten und unterstützen zu können.
Hierzu wurden Marlin Pletscher und Julius Wolf von fax, der Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in
Stadt und Landkreis Kassel, sowie eine Kollegin der Fachberatungsstelle M.I.S.S., mit dem Schwerpunkt
sexualisierte Gewalt und sexuelle Selbstbestimmung für die Region des Landkreises Vorpommern-Rügen, aus
Stralsund eingeladen.
Der Fachtag stieß auf großes Interesse bei Studierenden der Erziehungs- und Bildungswissenschaften,
Lehramtsstudierenden, aber auch bei Praktiker:innen der Sozialen Arbeit und Interessierten aus
zivilgesellschaftlichen Organisationen, was sich in der regen Beteiligung der insgesamt 85 Teilnehmer:innen
an den Diskussionen widerspiegelte.

Zum Gedenken an die Opfer der Shoah

Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Es konnten 7.000 Menschen, darunter 650 Kinder, befreit werden. Insgesamt wurden schätzungsweise 1,1-1,3 Millionen Menschen in Ausschwitz ermordet, zu Tode foltert und verhungern gelassen. Allein nach Ausschwitz wurden mindestens 232.000 Kinder und Jugendliche deportiert und zum großen Teil ermordet.

Das unvorstellbare Grauen, welches sich den Befreiern und der Weltöffentlichkeit an jenem Tag offenbarte, wurde zum Inbegriff und Symbol der nationalsozialistischen Tötungsmaschinerie und des Menschheitsverbrechen der Shoah.

Am 27. Januar gedenkt auch das Transferzentrum Kinderschutz & Kinderrechte MV der Universität Rostock der Ermordung und des Leids von Millionen Jüd:innen, Sinti und Roma, Homosexuellen und allen weiteren durch den Nationalsozialismus verfolgten. Einen besonderen Blick richten wir auf die durch das NS-Regime verfolgten, gefolterten und ermordeten Kinder und Jugendlichen sowie auf die Verstrickung und Beteiligung kindnaher Professionen.

Das Erinnern an die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Opfer der Shoah verstehen wir als Teil unserer Arbeit für Kinderrechte und einen kinderrechtebasierten Kinderschutz.

In Zeiten erstarkender rechter und rechtspopulistischer Parteien und Strömungen sowie islamistischer Gruppierungen, zunehmender antisemitischer Vorfälle und Straftaten, sind Menschenrechte sowie die Werte unseres Grundgesetzes – Freiheit und die Würde des Menschen – keine Selbstverständlichkeit. Es ist umso wichtiger denn je daran zu erinnern, wohin es führen kann, wenn Demokratie, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit eine Absage erteilt wird.

Durch unseren Einsatz für Kindermenschenrechte und einen kinderrechtebasierten Kinderschutz, der auch Diskriminierung jeglicher Art als nicht dienlich für das Kindeswohl entgegentritt, positionieren wir uns mit unserer Arbeit für Menschenrechte, Demokratie und den Schutz von Minderheiten, für Respekt und ein friedliches Miteinander ein.

 

Workshops zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus 2025

„Wo kommen deine Haare her?“ „Warum ist es so schwer, über Rassismus zu sprechen?“ Zwei Fragen – zwei Workshops – ein intensiver Diskussionsabend.

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2025 durften wir, Maike Nadar und Anna Bahr, gemeinsam mit Saloua Mohammed, Prof. Dr. Karim Fereidooni  und Berivan Isik in Rostock und Schwerin über Alltagsrassismus, Sprache, Machtverhältnisse und die Herausforderungen im Umgang mit Diversität sprechen. 

Ein großes Dankeschön auch an Soziale Bildung e.V. und den Kinderschutzbund Kreisverband Schwerin für die gemeinsame Organisation und wunderbare Kooperation.

Wir haben gemeinsam reflektiert, zugehört, sensible Erfahrungen geteilt, diskutiert und konkrete Strategien für eine diversitätssensible Arbeit mit Kindern und Jugendlichen entwickelt. Besonders bereichernd war der Austausch mit engagierten Menschen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern: Fachkräfte, Aktivist:innen, Multiplikator:innen – alle mit dem gemeinsamen Wunsch nach Veränderung.

Und dennoch: Nicht einmal die Hälfte der verfügbaren Plätze war belegt.

Ein Gedanke, der uns nicht loslässt: Der Wunsch nach mehr Praxis-Input zu Rassismus und Diversitätssensibilität wurde an uns herangetragen – doch als es die Gelegenheit gab, blieb vieles leer.

Woran liegt das❓Fehlen Zeit und Ressourcen? Ist das Thema zu unbequem? Oder unterschätzen wir immer noch, wie sehr struktureller Rassismus auch unsere Räume betrifft?

Die Themen bleiben – und wir bleiben dran ‼️

Danke an alle, die dabei waren. Und an alle, die bereit sind, sich auf diesen Prozess einzulassen.

Lasst uns weiter reden – und vor allem: handeln.

Weltkinderbuchtag 2025

Ein Tag für Kinder, Bücher & Kinderrechte!

Der Internationale Kinderbuchtag erinnert uns jedes Jahr daran, wie wichtig Bücher für die Entwicklung von Kindern sind. Lesen und Vorlesen fördern nicht nur die Sprachentwicklung, sondern auch die Fantasie, das kreative Denken und die emotionale Intelligenz. Geschichten helfen Kindern, die Welt besser zu verstehen, Werte zu verinnerlichen und ihre Vorstellungskraft zu entfalten. Da Bildung ein grundlegendes Recht ist, sollte auch der Zugang zu Büchern für jedes Kind selbstverständlich sein. Der Kinderbuchtag setzt genau hier an – er feiert die Magie der Geschichten und macht darauf aufmerksam, wie essenziell Bücher für die Zukunft unserer Kinder sind.

Am 2. April war es soweit: In Rostock und Schwerin drehte sich alles um Geschichten, Kreativität – und Kinderrechte. Vom Bilderbuchkino mit Vorleserin Inga Faust und Bastelaktionen bei Hugendubel über die Bücherrallye bei Thalia bis hin zu spannenden Vorlesezeiten in den Stadtbibliotheken – es war ein Tag voller Neugier, Fantasie und Begegnung!

Ein herzliches Dankeschön an alle, die diesen besonderen Aktionstag mit uns möglich gemacht haben: das Literaturhaus Rostock, die Stadtbibliotheken in Rostock und Schwerin, Thalia, Hugendubel, den Kinderschutzbund Landesverband MV – und die Stiftung Lesen für ihre Förderung.

Und natürlich: Ein großes Dankeschön an all die kleinen und großen Besucher:innen, die mit ihrer Begeisterung diesen Tag zum Leben erweckt haben! Gemeinsam setzen wir ein Zeichen – für die Bedeutung von Büchern im Leben von Kindern und für ihre Rechte.

Nächstes Jahr dann gleich nochmal! Wenn Sie sich beteiligen möchten, melden Sie sich gerne unter: Transferzentrum@uni-rostock.de.

Das Transferzentrum besucht den 18. DJHT in Leipzig

Vom 13. bis 15. Mai 2025 nahmen wir am 18. Deutschen Jugendhilfetag (DJHT) - dem größten Fachkongress zur Kinder- und Jugendhilfe in Europa -in Leipzig teil. 

Mit rund 300 Veranstaltungen und ebenso vielen Messeständen bot der DJHT einen beeindruckenden Überblick über aktuelle Entwicklungen, innovative Projekte und vielfältige Ansätze aus der Praxis.

Für uns war die Teilnahme eine wertvolle Gelegenheit, neue Impulse für unsere Arbeit zu gewinnen, inspirierende Gespräche zu führen und uns weiter zu vernetzen. Besonders der persönliche Austausch mit engagierten Fachkräften, Trägern und Organisationen war für uns ein echtes Highlight.

Unser herzlicher Dank gilt den Veranstalter*innen, die diesen Raum für Vernetzung, fachlichen Dialog und zukunftsorientierte Weiterentwicklung geschaffen haben.